Eine der faszinierendsten offenen Fragen der Teilchen- und Astrophysik in der heutigen Zeit ist die Suche nach der Natur der fehlenden Masse im Universum. Aus der Beobachtung der Rotation von Galaxien wissen wir, dass mehr als 10-mal soviel Masse vorhanden sein muss, als wir aufgrund von Lichtemissionen messen können. Diese rätselhafte Diskrepanz deutet darauf hin, dass Materie existiert, die kein Licht aussendet, sogenannte „Dunkle Materie“.
Experiment
CRESST - Cryogenic Rare Event Search with Superconducting Thermometers
Das CRESST II Experiment sucht nach hypothetischen Teilchen - WIMPs (Weakly Interacting Massive Particles). Diese Teilchen wechselwirken so schwach, dass sie sehr leicht die Erde durchdringen. Das Experiment versucht die relativ seltenen Kollisionen von WIMPs mit gewöhnlicher Materie durch Kernrückstöße nachzuweisen. Diese Aufgabe stellt hohe Anforderungen an den Versuchsaufbau. Es werden sehr sensitive Sensoren benötigt und außerdem muss das Experiment besonders gut gegen kosmische Strahlung und natürliche Radioaktivität geschützt sein.
Aufbau
Um die Sensoren vor kosmischer Strahlung und anderen Störeinflüssen zu bewahren, wird das Experiment im Gran Sasso Untergrund Labor in den Abruzzen durchgeführt. Dieses Labor befindet sich auf 963m Höhe über dem Meeresspiegel in einem Bergmassiv mit einem Überbau von 1400m Gestein.